Mord auf Widerruf by Reginald Hill

Mord auf Widerruf by Reginald Hill

Autor:Reginald Hill [Hill, Reginald]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783426414811
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-01-17T23:00:00+00:00


Acht

Bei Dalziels Rückkehr ins Polizeipräsidium schienen sich dort die Anwälte auf die Füße zu treten, und alle schrien sie Polizeiwillkür. Eine Zählung der Häupter brachte zutage, daß es in Wirklichkeit nur zwei waren, doch der von ihnen vollführte Krawall hätte für einen Labour-Parteitag vollauf gereicht. Nachdem Dalziel sich vergewissert hatte, daß nicht er der Gegenstand ihres Zorns war und sie auch in keiner Verbindung zur Kanzlei der Herren Thackeray und Partner standen, bat er Sergeant Broomfield, ihn zu informieren, was eigentlich los war.

Oben in der Etage der Kripo fand er Pascoe vor, der ungeduldig auf seine Rückkehr wartete.

»Was ist denn hier los, Peter?« fragte der Dicke. »Ich reibe mich auf für unsere guten Beziehungen zur Öffentlichkeit, und du kannst keine Zeugenaussage aufnehmen, ohne daß es zu Mord und Totschlag kommt.«

Pascoe machte sich noch nicht einmal die Mühe zu lächeln, sondern sagte ungeduldig: »Ich habe gerade den Laborbericht über die veterinärmedizinischen Proben bekommen, auf die ich bei Harry Park gestoßen bin. Vier der Schachteln mit Flohpulver enthielten Heroin. Das sind zwei Kilo.«

»Was? Warum hast du mir das denn nicht gesagt, Junge! Soll noch mal einer sagen, daß wir hier das Gras wachsen hören. Komm, statten wir dem Burschen einen kleinen Besuch ab.«

»Apropos Gras, wir haben Govans Laden gefilzt, und dreimal dürfen Sie raten, was wir unter den Linsen gefunden haben.«

»Das wird ja immer besser. Was hast du veranlaßt?«

»Alles, denke ich. Fotos, Fingerabdrücke und so weiter. Wird schon überall hingefaxt. Drogenfahndung, Zoll, alle zuständigen Stellen sind im Bild. Alles läuft auf Hochtouren, damit wir Parks Spur so weit zurückverfolgen können wie möglich, bevor sich herumgesprochen hat, daß wir ihn hopsgenommen haben.«

»Und Park?«

»Schweigt wie ein Grab. Angst. Und nicht vor uns.«

»Das läßt sich mühelos ändern«, sagte Dalziel und griff zum Hörer.

»Sir«, sagte Pascoe warnend. »Ich glaube wirklich, wir stehen da außen vor. Wir wurden nur gebeten, Park auf Eis zu legen, bis die Drogenfahndung ihre Strategie ausgearbeitet hat.«

»Er sitzt in unserer Zelle, oder?« erwiderte Dalziel. »Und ich will ja nichts weiter, als ein Wörtchen wegen Waterson mit ihm wechseln. Laufende Ermittlungen, möglicherweise Tötungsdelikt, darüber kann sich wirklich niemand beklagen. Und du bringst mich auf den neuesten Stand, bis er nach oben gebracht wird.«

Pascoe erzählte in knappen Worten, was sich ereignet hatte, und zehn Minuten später saßen sie Harold Park in einem Vernehmungsraum gegenüber.

Pascoe ging davon aus, daß Dalziel darauf abzielen würde, noch angsteinflößender zu sein als die von Park so offenkundig gefürchteten Drogenbosse, und er fragte sich voll Unbehagen, wie weit der Dicke wohl gehen würde. Doch nicht zum ersten Mal überraschte ihn Dalziel.

»Harold Park, nicht wahr?« fragte dieser lächelnd. »Wie werden Sie behandelt, Harry? Hat man Ihnen etwas zu essen angeboten? Kaffee? Tee? Zigarette?«

»Danke«, sagte Park und nahm sich eine Zigarette.

»Leider nur Tabak«, sagte Dalziel, als er ihm Feuer gab.

»Sonst rauche ich nichts.«

»Selber drehen Sie sich also nichts von dem, was Sie anderen andrehen?« lachte Dalziel. »Klug von Ihnen. Und doch haben Sie, wie ich sehe, ein Problem. Drogen sind das große Geld, und das hat einen langen Arm, der auch bis



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